Das Bochumer Ingenieurbüro KM GmbH für Straßenbau und Umwelttechnik hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Bodenkunde der Universität Hamburg sowie dem Öko-Institut e.V. aus Darmstadt eine wissenschaftliche Studie vorgelegt. Hierin werden die Verwertungsmöglichkeiten der HMV-Schlacke des Hanseatischen Schlackenkontors im Straßen- und Erdbau unter Berücksichtigung bau- und umwelttechnischer Aspekte untersucht. Das Ergebnis fällt sehr positiv aus. Die Hamburger Situation wird als „vorbildlich“ und „wegweisend für ganz Deutschland“ bezeichnet.
Die Studie weist zunächst darauf hin, dass die Verbrennung in Deutschland einen wichtigen Verwertungsweg für Abfälle darstelle. Die Bedeutung der thermischen Abfallbehandlung als Verwertungsweg für Abfälle sei mit dem Inkrafttreten der wichtigsten Anforderung aus der Abfallablagerungsverordnung, nämlich dem endgültigen Ablagerungsverbot für unbehandelte Siedlungsabfälle seit dem 01. Juni 2005, noch gestiegen. Schließlich lasse die Umsetzung des „Konzeptes 2020“ des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) ein weiter zunehmendes Interesse an der Abfallverbrennung erwarten, denn nach diesem Konzept sollen zukünftig auch vorbehandelte Siedlungsabfälle nicht mehr auf Deponien abgelagert werden.
Daher kommt die Studie zu dem generellen Fazit, „dass HMV-Schlacken aus der Abfallverbrennung zukünftig einen immer höheren Stellenwert einnehmen werden.“ Weiterhin heißt es: „Auch im Sinne der Kreislaufwirtschaft, aber auch durch europäische Zwänge wird Deutschland zunehmend gefordert werden, sich weiterhin intensiv mit der Verwertung von HMV-Schlacke auseinanderzusetzen, vor allem auch im Hinblick auf die zu erwartenden zukünftigen – höheren – Mengen an HMV-Schlacken.“
Hinsichtlich der Eigenschaften von HMV-Schlacke sind die Autoren der Auffassung, dass „Schlacke ein bereits sehr umfänglich abgeprüfter Sekundärbaustoff ist. Dies gilt sowohl für die bautechnischen Eigenschaften als auch für die Umweltverträglichkeit.“
Die Studie hebt für Hamburg hervor, dass besonders die Müllverwertungsanlagen MVB und MVR mit einer integrierten Schlackenwäsche erreichen, dass die Mobilisierung von vor allem Chloriden aus den HMV-Schlacken erheblich reduziert werde. Außerdem weise die Aufbereitungstechnik einen hohen Standard auf, sodass bautechnisch und auch aus Sicht der Umweltverträglichkeit die Vorbehalte vonseiten der Anwender ausgeräumt sein sollten.
Die Autoren bezeichnen die Situation in Hamburg insgesamt als „vorbildlich“: „Neben der überdurchschnittlich guten Aufbereitung der Aschen wird deren Qualität mit einer aufwändigen und gut funktionierenden Güteüberwachung kontrolliert. Darüber hinaus wird durch intensive Abstimmung aller beteiligten Behörden der Stadt Hamburg gewährleistet, dass die Aschen (= HMV-Schlacke, Anm. d. Red.) nur in dafür gut geeigneten Baumaßnahmen eingesetzt werden.“
Ebenfalls wird hervorgehoben, dass Hamburg im Vergleich zu anderen Bundesländern seit vielen Jahren ein Einbaukataster mit der Erfassung aller relevanten Kennwerte führe. „Darüber hinaus verpflichtet sich das Hanseatische Schlackenkontor, bei einem etwaigen Rückbau die HMV-Schlacke wieder zurückzunehmen (Rücknahmeverpflichtung).“
Dr. Joachim Greinert, Sprecher der Geschäftsführung der Hanseatisches Schlackenkontor GmbH: „Das Einbaukataster und die Rücknahmeverpflichtung haben sich als vertrauensbildende Maßnahmen bewährt. Nicht zuletzt aber haben unsere anspruchsvollen Qualitätsstandards dazu geführt, dass die Verwertungsrate der HMV-Schlacke in Hamburg im Vergleich zum Bundesschnitt sehr hoch ist. Wir werden auch in Zukunft alles dafür tun, diese Standards zu erfüllen und weiter zu verbessern.“
In Hamburg wird die HMV-Schlacke unter dem Namen „emvau-schlacke“ vermarktet. Das Hauptanwendungsgebiet sind Bauweisen unter wasserundurchlässigen Deckschichten (vorwiegend Asphalt im Straßenbau, Beton in Gewerbe-/Industrieflächen) aber auch unter teildurchlässigen Deckschichten (Pflaster/Platten).
Die 25-seitige Studie sowie das Vorwort sind hier hinterlegt.
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